Spezialisierung minimalinvasive (MIS) Operationstechnik Hüft- und Kniegelenk

In meiner Facharztausbildungszeit wurden die Implantation des künstlichen Hüftgelenkes und auch die Hüftprothesenwechsel noch über einen großen Zugang (transglutealer Zugang oder über einen hinteren Zugang) durchgeführt. Beide Techniken stellten damals eine „state of the art“ Technik dar, hatten jedoch den für mich unbefriedigenden Nachteil der Muskulaturdurchtrennung, welche das Hüftgelenk stabilisieren sollte.

 

Endoprothetik-Team

Nach meiner abgeschlossenen Facharztausbildung an der Universitätsklinik für Orthopädie und Orthopädische Chirurgie Innsbruck ergab sich für mich die Möglichkeit in das Endoprothetik -Team zu wechseln, in welchem ich ca. 12 Jahre verweilte, um in diesem Team meine Kenntnisse in der Versorgung von Patienten mit künstlichen Gelenken und Prothesenwechsel-Chirurgie zu vertiefen und zu erweitern.

Zu diesem Zeitpunkt wurde an der Universitätsklinik für Orthopädie und orthopädische Chirurgie Innsbruck gerade ein neuer minimalinvasiver (MIS) operativer Zugang (direkter vorderer Zugang, direct anterior approach, DAA, AMIS-Methode) für die Implantation einer Totalendoprothese des Hüftgelenkes entwickelt.

Dabei stellte sich heraus, dass diese Operationsmethode im Vergleich zu den anderen OP-Techniken für den Patienten sehr vorteilhaft ist, aus meiner Sichtweise überlegen ist!

Als einer der 3 Oberärzte in diesem Team an der Universitätsklinik für Orthopädie und orthopädische Chirurgie Innsbruck, der glücklicherweise zum richtigen Zeitpunkt am richtigen Ort war, war ich von Beginn an bei der Anwendung der neuen OP-Technik am Patienten involviert.

 

Stationsführender Oberarzt

In den vergangenen 13 Jahren konnte ich eine sehr hohe Anzahl an Patienten erfolgreich mit dieser neuen für den Patienten schonenderen und vorteilhaften Methode operativ versorgen, mir eine hohe Kompetenz aneignen und die Patienten auch als langjähriger stationsführender Oberarzt der größten Bettenstation an der Universitätsklinik für Orthopädie und orthopädische Chirurgie Innsbruck nachbetreuen.

Zudem stellte ich mich als Demonstrator für diverse internationale Kurse an der Anatomie Innsbruck für das Erlernen der minimalinvasiven Hüft- und Knieendoprothetik zur Verfügung, in denen wir internationalen Kollegen aus verschiedenen Ländern der Welt diese Techniken lehrten.

Nachdem wir mit dieser Operationsmethode in der Primärversorgung mit künstlichen Gelenken vertraut waren , führten wir auch Pfanneninlay- und Kopfwechsel bei Pfannenverschleiss, aber auch gesamte Pfannenwechsel bei mechanischer Lockerung über diesen minimalinvasiven vorderen Zugang (AMIS)durch. Der Patient hatte dadurch einen großen Benefit!

Auch die Implantation von verschiedenen Pfannendachstützschalen (Müllerpfannendachschale, Ganz-Schale, Burch-Schneider-Pfannendachschale) stellt über diesen vorteilhaften Zugang kein Problem dar!

Später wurden dann auch je nach Implantaten und Notwendigkeiten auch komplette Hüfttotalprothesenwechsel über diese Methode durchgeführt.

Die Universitätsklinik für Orthopädie und Orthopädische Chirurgie Innsbruck stellt als Universitätsklinik überregional (Tirol, Südtirol) die Endanlaufstelle in der Versorgung speziell schwierig zu versorgenden Patienten dar. Dies stellte für mich auch den Anspruch auf Versorgung von Patienten mit Hüftprothesenlockerung und notwendigen Hüftprothesenwechsel-Chirurgie, Versorgung von periprothetischen Frakturen, sowie Versorgung von infizierten (septischen) Hüftprothesen.

Durch diese erfolgreiche Zeit in der Hüftendoprothetik angestachelt, habe ich dann auch sehr viele Patienten, die eine neues Kniegelenk benötigten, über einen schonenden Zugang (MIS, midvastus, subvastus) mit Hilfe eines speziellen Knieinstrumentarium mit einem künstlichen Kniegelenk (Knieprothese) versorgt.

Notwendige Knieprothesenwechseloperationen wurden von mir ebenso durchgeführt

 

Einführung der Hüftarthroskopie an der Universitätsklinik für Orthopädie und orthopädische Chirurgie Innsbruck

Seit 2011 habe ich mir auf internationalen Kursen und Kongressen die unterschiedlichsten Operationsmethoden angeeignet. Im April/Mai 2012 wurde ich vom Landeskrankenhaus Innsbruck auf eine Hospitation nach München entsandt, wo ich bei Privatdozent (PD) Dr. Michael Dienst in der OCM Klinik Tag für Tag speziell die Technik der Hüftarthroskopie (Gelenkspiegelung) erlernen durfte und führte dies als neue Operationsmethode an der Universitätsklinik für Orthopädie und orthopädische Chirurgie ein.

Diese sehr elegante OP-Methode eignet sich sehr gut das zuviel an Knochen speziell beim CAM-Hüftimpingement (FAI) zu entfernen und eine physiologische/normale Kopf-Hals-Taille wiederherzustellen. Zudem können auch Veränderungen an der Pfanne sowie Risse der Gelenkslippe (Labrum) arthroskopisch behandelt werden.